Vision und Wirken der Stiftung

„Wahrhaft menschlich aber ist erst der Mensch, der nicht sich selbst meint: Jede menschliche Beziehung in dieser Welt sollte sein zu dienen, für den anderen da zu sein und zu helfen.“

Rut und Klaus Bahlsen

Die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung hat gemäß ihrer Satzung vielfältige gemeinnützige und mildtätige Förderungsaufträge und -möglichkeiten. Vor allem im Raum Hannover und in Uffing (Oberbayern) geht es um die Unterstützung von Kindergärten und Altersheimen sowie um städtebauliche Maßnahmen. Ferner kann die Stiftung auf den Gebieten Gesundheitspflege, Erziehung und Volksbildung tätig werden. Den Schwerpunkt jedoch bilden die Bereiche Ökologischer Landbau, Gesunde Ernährung, Biologische Medizin/Naturheilkunde und Naturschutz; in diesen Bereichen ist auch Forschungsförderung möglich.

Das Wirken der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung ist ganz durch den Willen ihrer Stifter geprägt. Nach der Errichtung im Jahre 1972 hatte Klaus Bahlsen selbst fast 20 Jahre lang den Vorsitz des Vorstands inne.

Klaus Bahlsen war zunächst einmal Mäzen im alten, besten Sinne. Die Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Hannover und zu seiner Wahlheimat Uffing (Oberbayern) war ihm gleichzeitig immer auch Verpflichtung: an diesen beiden Orten wirkt seine Stiftung sehr vielseitig. Soziale Belange, Städtebau und Naturschutz wollte Klaus Bahlsen vor allem hier gefördert sehen.

Der Rathausbrunnen in Hannover, die Schule in Uffing, Brücken, das Alten- und Pflegeheim Klaus-Bahlsen-Haus, das Rut-Bahlsen-Zentrum für integrative Erziehung, das Klaus-Bahlsen-Studentenwohnhaus, Museen und vieles mehr geben Zeugnis vom mäzenatischen Wirken seiner Stiftung.

Sie waren sich bewusst, dass das Wohl des Menschen, dass Gesundheit und Krankheit mehr Dimensionen umfassen, als die heutige Wissenschaft beschreiben kann.

Die Offenheit dafür haben beide ihrer Stiftung „eingeprägt“. So ist auch bemerkenswert, dass in der Satzung die Förderung von Wissenschaft und Forschung immer verbunden ist mit „Anwendung und Verbreitung“. Hier kommt zum Ausdruck, dass Klaus Bahlsen bei allen Maßnahmen seiner Stiftung den Nutzen für die Menschen im Blick hatte.

In diesem Sinne führt heute der Vorstand die Arbeit der Stiftung weiter. Dazu gehört auch flexibles, spontanes und unbürokratisches Handeln.

Selbstverständlich steht dabei die Qualität der geförderten Projekte obenan. Denn private Förderung, sei es auf kulturellem oder karitativem Gebiet oder in der Wissenschaft, steht nicht in Konkurrenz zur öffentlichen Förderung.

So tritt auch die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung immer dann auf den Plan, wenn ein originelles wichtiges Vorhaben durch die Raster der öffentlichen Förderungssysteme fällt, z.B. weil es um noch nicht allgemein anerkannte Methoden geht, nicht der herkömmlichen Vorgehensweise entspricht oder neue Denkstrukturen erfordert.

Die überregionalen Förderungsschwerpunkte Ökologischer Landbau/Gesunde Ernährung, Biologische Medizin/Naturheilkunde und Naturschutzforschung sind Ausdruck der vielfältigen Interessen und Visionen von Rut und Klaus Bahlsen, die in einem Punkt zusammenkommen: Der Mensch in seiner Ganzheit.

Ein ganz besonderes Interesse entwickelte Klaus Bahlsen schon als Unternehmer für die Ernährungswissenschaften. Es war ihm ein ernsthaftes Anliegen, nur sehr hochwertige Nahrungsmittel zu schaffen, die natürlichen Eigenschaften der Rohstoffe weitestgehend zu schonen und sie von schädlichen chemischen Fremdstoffen freizuhalten.

Im Kontakt mit Wissenschaftlern und Ärzten gewann Klaus Bahlsen wichtige Erkenntnisse und setzte sie in die Entwicklung neuartiger Produkte im Sinne gesunder Ernährung um. Folgerichtig bildet das Gebiet Ökologischer Landbau/Gesunde Ernährung einen der Schwerpunkte der Stiftungsarbeit.

Rut und Klaus Bahlsen verstanden sich niemals als „Besitzer“ von Vermögen und von Fähigkeiten. Sie sahen sich als „Verwalter“, als solche, denen etwas auf Zeit geliehen ist, verantwortlich dafür, es einzusetzen zur Förderung wahrer Menschlichkeit.

Die Stiftung ist auch bereit, längerfristige Projekte „anzustiften“ und so die Möglichkeit zu schaffen, dass sie später in eine öffentliche Regelförderung kommen. Insgesamt ermöglichen die breit gefächerten Stiftungszwecke vielfältige Projekte im Sinne der Stifter zum Wohle des einzelnen Menschen wie auch der Allgemeinheit. Die Stiftung ist dabei grundsätzlich fördernd tätig – aber auch zunehmend operativ in dem Sinne, dass Projekte gemeinsam mit den Partnern entwickelt und teilweise auch später noch begleitet werden.

Das Fördervolumen der Stiftung seit Gründung beträgt über 40 Mio. €, davon seit 1992 ca. 34 Mio. €; bei einem Vermögen von ca. 120 Mio. € liegt das derzeitige Fördervolumen bei ca. 1,0 – 2,0 Mio. € jährlich. Die Stiftung ist grundsätzlich bundesweit tätig, doch sind verschiedene Projekte in Niedersachsen mit insgesamt über 34 Mio. €, davon in der Region Hannover mit über 24 Mio. € gefördert worden.

Hannover, im Oktober 2022

Von links nach rechts: Dr. Jürgen Seja, Vorsitzender, Dr. Henning Albrecht, Stellv. Vorsitzender, Volker Troche, Dr. Sabine Schopp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Dieter Lehmann, Dr. Ulrich Haupt